Voltaire: Das Zeitalter Ludwigs XIV.
Voltaire (eigentlicher Name: François Marie Arouet, 1694-1778) veröffentlichte Das Zeitalter Ludwigs XIV. im Jahr 1751. Voltaire war einer der prominentesten Vertreter der französischen Aufklärung und wurde bereits zu Lebzeiten infolge seines kosmopolitischen Auftretens und öffentlich-intellektuellen Scharfsinns international bewundert, nicht zuletzt vom preußischen König Friedrich II.
Das vorliegende Werk gehört zu den wichtigsten Texten der Geschichtsschreibung seiner Epoche. In einer Mischung aus Sittengemälde und politisch-militärischer Entwicklungsgeschichte erscheint das europäische 17. Jahrhundert vor unseren Augen als eine überaus farbige, wenn auch von militärischer Gewalt getränkte Erzählung des Fortschritts von Kultur und Zivilisation. Voltaire prägte damit den Europabegriff des 18. Jahrhunderts, indem er Politik vor allem als das Wirken und die Händel einzelner Personen, also als Ausdruck ihrer persönlichen Leidenschaften, Stärken und Schwächen darstellt. ‘Das Volk’ erscheint, wenn überhaupt, nur als Verfügungsmasse der Machtinteressen der herrschenden Eliten, auch wenn der gute Herrscher letztlich nur jener ist, der von ‘seinem’ Volk geliebt wird. Bei Erscheinen des Buches lag die Französische Revolution noch 38 Jahre weit in der Zukunft.
Auch wenn Voltaire das Bild Ludwigs XIV. teilweise schönt, so ist seine Schilderung von dessen Gesamtpersönlichkeit bis hin zum späten politischen Fall doch bemerkenswert offen und bis ins Detail um Objektivität bemüht. Voltaires Liebe gilt denn auch im Kern nicht der einzelnen Person, auch nicht jener des Sonnenkönigs, sondern der kulturellen Leistungskraft seiner französischen und der anderen europäischen Nationen seiner Zeit.
683 Seiten mit 1 Illustration (Stammbaum). Gebundene Ausgabe (Softcover).
ISBN: 978-3-942106-30-6 - 28,00 € (innerhalb Deutschlands versandkostenfrei)