Im Mittelpunkt dieses Buches steht die Frage, in welchem Umfange man naturaliter überhaupt von Möglichkeiten sprechen kann. Die reale Möglichkeit, als Verlaufsspielraum des Wirklichen verstanden, ist eines der großen philosophischen Rätsel unserer Zeit: Die Wissenschaft verneint diesen Verlaufsspielraum nach Kräften, der Mensch und seine Gesellschaft können ohne ihn nicht leben. Unser Begriff der Freiheit verlangt hier eine Klärung. Wolfgang Sohst bearbeitet diese Frage zunächst aus naturwissenschaftlicher Sicht, indem er den Begriff der Determination in der zeitgenössischen Physik kritisch untersucht. Diese kulminiert in der wichtigen Frage, ob am Ende auch der Mensch überhaupt wählen kann zwischen verschiedenen Ereignisverläufen seines täglichen Lebens, ja sogar zwischen verschiedenen Schicksalen.Eine entsprechende Behauptung liegt nicht nur den großen Religionen zugrunde, sondern ist überhaupt die Voraussetzung jeglichen sozialen Zusammenlebens. Die Möglichkeit der Entscheidungsfreiheit von Menschen ist seit dem Aufstieg der Naturwissenschaften jedoch fragwürdig geworden. Aus dem heute vorherrschenden naturalistischen Weltverständnis folgt nämlich, dass menschliche Entscheidungsfreiheit weitgehend davon abhängt, ob und in welchem Umfange es bereits auf der physikalischen Ebene so etwas wie Verlaufsspielräume gibt. Diese wichtige Frage wird von den Naturwissenschaften nicht abschließend beantwortet. Im Rahmen einer neuen Emergenztheorie lässt sich zeigen, dass die strukturelle Entwicklung des Universums bis hinauf zur Entstehung von Leben und der kulturellen Sphäre des Menschen durchgehend auf einer strukturellen Freiheit beruht, die auch für die menschliche Handlungsfreiheit entscheidend ist.
Wolfgang Sohst gibt in diesem Band einen sowohl ontologisch und naturwissenschaftlich fundierten als auch praktisch relevanten Überblick über die weit verzweigten Aspekte realer Möglichkeit, d.h. jener Möglichkeit, die auch jenseits unserer Vorstellungen und Wünsche als Verlaufsspielraum gegeben ist. Das Ziel des Unternehmens ist ein besseres Verständnis der Rolle des Menschen in der Welt. Dazu müssen wir aber zunächst erforschen, was uns diese Welt tatsächlich für Spielräume bietet, um sie wahrnehmen zu können.
Das Buch durchmustert sowohl die Grenzbegriffe der Physik (Zeit, Raum, Energie, Prozess) als auch einige ihrer grundlegenden theoretischen Konzepte, speziell den Begriff der Entropie und des Planck'schen Wirkungsquantums. Daran schließt sich ein Beitrag zur gegenwärtigen Emergenzdiskussion an, in der die überragende Bedeutung des Begriffs der Emergenzebene noch vor der Rede von einzelnen emergenten Gegenständen herausgearbeitet wird. Auch hier ist die eingenommene Perspektive genuin philosohisch, aber auch sehr gut informiert über die naturwissenschaftlichen Erkenntnismethoden.Wolfgang Sohst beschreitet hier einen lang überfälligen Weg, indem er ein Modell entwirft, in dem der Widerspruch zwischen (menschlich notwendiger) Verhaltensfreiheit und (naturwissenschaftlich favorisierter) Determination durch eine ontologische Klärung des Emergenzbegriffs gelöst wird.
Weitere Informationen: Ein kurzes Interview mit dem Autor über sein Buch können Sie hier anschauen. Einen Blick in das Inhaltsverzeichnis und die ersten Seiten Buches erhalten Sie hier.
Wolfgang Sohst: Reale Möglichkeit. Eine allgemeine Theorie des Werdens
Gebunden, 485 Seiten, mit 18 Illustrationen. ISBN: 978-3-942106-41-2 • 28,00 € (innerhalb Deutschlands versandkostenfrei)
Ernst Mach: Die Analyse der Empfindungen und das Verhältnis des Physischen zum Psychischen. Ernst-Mach-Studienausgabe, Band 1. Eingeleitet und bearbeitet von Gereon Wolters.Die Analyse der Empfindungen von Ernst Mach (1838-1916) ist nach mehrfacher Selbstauskunft ihres Autors die gewissermaßen hausgemachte Erkenntnistheorie eines Sinnesphysiologen und Physikers „mit dem lebhaften Wunsche nach Selbstbelehrung“. Man versteht Machs radikale Neubesinnung am Besten, wenn man ihn mit Kant vergleicht. Mach greift Kants kopernikanische Metapher in radikalisierter Form auf: „Wenn wir uns keinen Zwang antun, sehen wir die Erde feststehend, die Sonne aber und den Fixsternhimmel bewegt. Diese Auffassung ist für gewöhnliche praktische Zwecke nicht nur ausreichend, sondern ist auch die einfachste und vorteilhafteste. Die entgegengesetzte [heliozentrische] Ansicht hat sich aber für gewisse intellektuelle Zwecke als die bequemere bewährt. […] Die Zumutung, sich auf der Sonne statt auf der Erde stehend als Beobachter zu denken, ist nun aber eine Kleinigkeit gegen die Forderung, sein Ich für nichts zu achten, dasselbe in eine vorübergehende Verbindung von wechselnden Elementen aufzulösen.“ Die radikale Machsche Wende der Erkenntnistheorie besteht darin, den „philosophische(n) Standpunkt des gemeinen Mannes […] dessen naiven Realismus“ zu verlassen. Mach kritisiert den naiven Realismus als solchen nicht. Er ist ein evolutionär erworbenes „Naturprodukt und wird durch die Natur erhalten“, verdient „höchste Wertschätzung“ und wird von allen eingenommen, solange sie sich nicht mit speziellen erkenntnistheoretischen Problemen befassen. Ausgangspunkt ist die Frage: was passiert eigentlich, wenn wir etwas sehen, hören, tasten, schmecken oder riechen. In der naiv-realistischen Einstellung, die wir alle im Alltag pflegen, sehen wir z.B. einen Gegenstand. Ist das wirklich so? Ist uns der Gegenstand wirklich präsent? Machs Antwort ist: nein! Was uns präsent, gegeben ist, ist eine Sinnesempfindung, vermittelt durch unseren optischen Apparat. Diese Sinnesempfindung interpretieren wir, ohne dass uns dies zu Bewusstsein käme, als einen Gegenstand. Doch wenn wir nüchtern, d.h. ohne Interpretationen anzustellen und ohne Schlüsse zu ziehen, unser Erkenntnisleben betrachten, gibt es dort nur Bewusstseinsinhalte, die Mach provisorisch als „Empfindungen“ bezeichnet. Gegenstände aber, die in der naiv-realistischen Einstellung als empfindungserzeugend betrachtet werden, sind nichts anderes als „Empfindungskomplexe“, genauer: sie sind nur „Gedankensymbole“ (S. 23) für Empfindungskomplexe. Selbst wenn ich so mit der Faust auf den Tisch vor mir schlage, dass sie mir weh tut, ist mir nicht der Tisch gegeben, sondern allenfalls optische Farbempfindungen, optische Formempfindungen, (schmerzhafte) Tastempfindungen, Temperaturempfindungen, akustische Empfindungen u.ä. Die vorliegende neue Ausgabe der berühmten "Analyse der Empfindungen" enthält neben dem völlig neu durchgesehenen Machschen Text eine ausführliche Einleitung des Bandherausgebers Prof. Gereon Wolters (Universität Konstanz), ferner zahlreiche Anmerkungen und Hinweise zur Begriffen, Personen und Werken, von denen Mach spricht. Die Ausgabe ist damit eine ideale Grundlage zum Studium und hermeneutischen Verständnis dieses Schlüsseltextes der modernen Erkenntnistheorie.
360 Seiten, mit zahlreichen Illustrationen und grafischen Erläuterungen des Autors. Gebundene Ausgabe (Softcover). ISBN: 978-3-936532-91-3 - 32,00 € (innerhalb Deutschlands versandkostenfrei)
Der langjährige Oxford-Professor Nick Bostrom ist einer der einflussreichsten Transhumanisten und meist zitierten Philosophen unserer Zeit und bekannt für seine provokanten Thesen und technofuturistischen Annahmen. Er hält den Mind Upload für eine mögliche und erstrebenswerte Technik der Zukunft. Er glaubt, dass wir mit Hilfe einer Superintelligenz die technologische Reife erzielen können, um den Kosmos digital zu kolonisieren. In computergenerierten virtuellen Welten läge das Utopia, das zu erreichen zum obersten Ziel der Menschheit erhoben wird. Bostroms Visionen werden im Silicon Valley und von Männern wie Elon Musk oder Sam Altman mit Begeisterung gelesen und zur Blaupause realer Entwicklungen. Es ist dringend geboten, diese Ideen zu hinterfragen und ebenso konsequent wie philosophisch reflektiert zu kritisieren.
Dieses Buch leuchtet scharfsinnig und prägnant das Feld des Transhumanismus aus. Es bietet eine detaillierte Darstellung von Bostroms Denken und eine kritische Auseinandersetzung mit den möglichen Folgen und ethischen Implikationen. Ebenso werden aktuelle Forschungsstände technischer Optimierungsideen präsentiert und in einen zu führenden gesellschaftlichen Diskurs eingebracht. Mit einer klaren und zugänglichen Sprache navigiert der Autor durch komplexe Gedankenwelten und lädt dazu ein, über die tiefgreifenden Fragen unserer Zeit nachzudenken, sowie die prinzipiellen Grenzen und ethischen Dimensionen des technologischen Fortschritts zu erforschen und zu hinterfragen. "Eine hervorragend systematische Vermessung trans- und posthumanistischer Lehren sowie eine umfassende Ausleuchtung der totalitären Geltungsansprüche ihres derzeit prominentesten Vertreters. Dieses Buch sollte weite Kreise ziehen!“ - Professor Dr. Hubertus BuscheRalf Stapelfeldt (*1970) ist ein anerkannter Philosoph und Autor, der sich intensiv mit den Schnittstellen von Mensch, Technologie und Gesellschaft auseinandersetzt. Als Mit-Herausgeber des einflussreichen Sammelbandes „Künstliche Intelligenz: Die große Verheißung“ hat er dazu beigetragen, eine Vielzahl von Perspektiven und wissenschaftlichen Beiträgen zu den Potenzialen und Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz zusammenzuführen. In seinem Buch „Ist der Mensch ein Computer?“ hinterfragt er mit Verweis auf Daniel Dennett und Thomas Nagel die Parallelen und Unterschiede zwischen dem menschlichem Geist und maschineller Intelligenz.
Stapelfeldts Arbeiten zeichnen sich durch ihre tiefgründige Analyse und ihre Fähigkeit aus, komplexe Themen einem breiten philosophisch interessierten Publikum verständlich zu machen. Dabei beleuchtet er die prinzipiellen und ethischen Dimensionen des technologischen Fortschritts.
Ralf Stapelfeldt lebt und arbeitet in Berlin.Ralf Stapelfeldt: Transhumanismus, Mind Upload und Utopia. Eine kritische Auseinandersetzung mit Nick Bostrom542 Seiten, gebundene Ausgabe (Hardcover). ISBN: 978-3-911549-01-1 • 38,20 € (D) / 39,30 (A)
Herausgegeben von Anna Strasser, Wolfgang Sohst, Katja Stepec und Ralf Stapelfeldt
Was stellt die Künstliche Intelligenz der Menschheit in Aussicht? Was macht sie als zunächst nur technische Möglichkeit zur vielfach gepriesenen Hoffnung? In welcher Hinsicht sind solche Hoffnungen überhaupt erfüllbar und nicht vielmehr die ersten Zeichen einer bevorstehenden Apokalypse? Die in diesem Band versammelten Betrachtungen treffen den Nerv einer Zeit, die im globalen Kontext gegen vielfach sich aufdrängende politische Verzweiflung und drohende soziale Verwirrung ankämpfen muss, und dies nicht zuletzt durch die Versprechen Künstlicher Intelligenz.
Mit Beiträgen von:
Erster Teil: Der Begriff der Intelligenz
Katja Stepec: Einleitung Teil 1. Der Begriff der IntelligenzDaniel C. Dennett: Turings seltsame Umkehrung der Argumentation. Was uns Darwins Evolutionstheorie über Künstliche Intelligenz verrätNadine Schumann / Yaoli Du: Grenzgänge: Von Menschen zu smarten Maschinen - und zurück?Hans Zillmann: Künstliche Subjektivität? – Eine Analyse anhand der neurowissenschaftlichen Subjektbeschreibung Antonio DamasiosMichael Meyer-Albert: Die Frage nach der Weltoffenheitmaschine. Drei Probleme bei einer möglichen Erschaffung einer künstlichen IntelligenzJan Tobias Fuhrmann: Strukturkonservative Algorithmen: Künstliche Intelligenz als KommunikationsproblemChristian Freksa: KI und KognitionDaniel Wenz: Künstliche Intelligenz in mathematischen Beweisen und das Problem der ErklärbarkeitChristoph Merdes: Können Maschinen moralisch handeln?Walther Ch. Zimmerli: Künstliche Intelligenz und postanaloges Menschsein. Entstehung, Entwicklung und Wirkung eines realen MythosMathias Gutmann / Marie-Claire Haag / Christian Wadephul: Verheißung, Verdammung oder einfach ein Selbstmissverständnis? Sprachkritische Überlegungen zum Umgang mit KI und ihren Beschreibungen
Zweiter Teil: Grenzen und Folgen Künstlicher Intelligenz
Ralf Stapelfeldt: Einleitung Teil 2. Grenzen und Folgen Künstlicher IntelligenzHans-Jörg Kreowski, Wolfgang Krieger: Künstliche Intelligenz – ‚künstlich‘ ja, ‚Intelligenz‘ wohl kaumElektra Wagenrad: Das clevere Pferd Hans und die Blackbox der KIDieter Mersch: Vorbemerkungen zu einer Kritik algorithmischer Rationalität. Denken, Kreativität und Künstliche IntelligenzGergana Vladova / Sascha Friesike: Irren bleibt menschlich: Wieso falsche Entscheidungen für uns so wichtig sind und welche Rolle künstliche Intelligenz dabei nicht spielen kannSybille Krämer: Nüchtern bleiben! Künstliche Intelligenz jenseits des MythosRico Hauswald: Digitale Orakel? Wie künstliche Intelligenz unser System epistemischer Arbeitsteilung verändertThomas Weiß: Künstliche Intelligenz – eine marxistische BetrachtungReinhard Kahle: Wozu (ver)führt uns die neue KI?Uwe Engel / Holger Schultheis: KI assistiert, der Mensch entscheidet. Ergebnisse der ersten Runde des Delphi-Surveys „Blick in die Zukunft. Wie künstliche Intelligenz das Leben verändern wird“John Michael: Interaktionen mit Robotern – Wie verbindlich kann das seinHendrik Kempt: Zwischenmenschlichkeit für MaschinenOphelia Deroy: Rechtfertigende Wachsamkeit gegenüber KICatrin Misselhorn: Grundsätze der MaschinenethikAnna Strasser: Resümee: Kann Intelligenz Großes verheißen – selbst wenn sie nur künstlich ist?Biographische Notizen
Einband: Gebundenes Buch, Deckelteile aus besonders knickfestem Polyester.
Strasser, Anna; Sohst, Wolfgang; Stepec, Katja; Stapelfeldt, Ralf: Künstliche Intelligenz- Die große Verheißung. ISBN: 978-3-942106-79-5 29,80 € (innerhalb Deutschlands versandkostenfrei)
In seinem monumentalen, ursprünglich zweibändigen Werk vollzieht Faust die ideengeschichtliche Entwicklung des Begriffs der Möglichkeit in der abendländischen Metaphysik nach. Seine Darstellung ist bis auf den heutigen Tag die weltweit gründlichste Untersuchung dieses zentralen philosophischen Topos. August Faust publizierte das Werk nach intensiven Vorarbeiten in den Jahren 1931 (Bd. 1) und 1932 (Bd. 2). Es umspannt einen Zeitraum von den Vorsokratikern bis zum Anbruch der Neuzeit, wobei Faust, der philosophisch dem deutschen Idealismus und insbesondere Fichte nahestand, im zweiten Band der Arbeit auch schon umfangreiche Ausblicke auf Hegels Möglichkeitsbegriff einarbeitete.
Dem neu erwachten Interesse an der Prozessmetaphysik, der Ontologie des Werdens und der Philosophie der Entwicklung wird mit der vorliegenden, vollständig überarbeiteten, Band 1 und 2 umfassenden Neuauflage dieses kanonischen Werks zur Metaphysik des Möglichen ein grundlegender Text wieder allgemein zugänglich gemacht.
ERSTER TEIL. DER MÖGLICHKEITSGEDANHE IN DER ANTIKEN PHILOSOPHIE.EinleitungKapitel I. Das Auftauchen von Möglichkeitsproblemen in der griechischen Philosophie vor Aristoteles. Die Vorsokratiker. Diodoros Kronos. Platon.Kapitel II. Der Möglichkeitsbegriff bei Aristoteles. Die Immanenz des Eidos. Die Lehre von den Veränderungen und von der Materie. Die Privation als bestimmendes Moment am ontologisch Möglichen. Die Potentialität als Analogiebegriff. Das logisch Mögliche. Kapitel III. Das Auftauchen neuer Möglichkeitsprobleme in der späteren Antike. Formallogische Umbildungen des Möglichkeitsbegriffes (Theophrast und Eudemos). Allgemeine Charakteristik der hellenistischen Möglichkeitsspekulation. Zufall und Notwendigkeit bei Epikur. Die Begründung des stoischen Möglichkeitsgedankens in der Logik. Die Verbindung der stoischen Logik und Physik durch den Möglichkeitsgedanken. Die Verbindung der stoischen Physik und Ethik durch den MöglichkeitsgedankenKapitel IV. Der Möglichkeitsgedanke bei Plotin. Überleitung: Philon von Alexandria. Die psychologisch-existenzialphilosophische Grundproblematik Plotins. Der „mystische“ Möglichkeitsgedanke in Plotins„Ernanationslehre“. Bilder und Symbole für Plotins „mystischen“ Möglichkeitsgedanken. Die Einfügung einer realen Möglichkeit in Plotins Systematik. Plotins begriffsphilosophische Prüfung und Präzision der Annahme von zwei Arten der Materie Plotins begriffsphilosophische Prüfung und Präzision der Potenzenlehre
ZWEITER TEIL. DER MÖGLICHKEITSGEDANKE IN DER CHRISTLICHEN PHILOSOPHIE.Kapitel I. Der Möglichkeitsgedanke bei Augustin: Augustin und Plotin. Christliches Philosophieren und Weltschöpfung. Ewigkeit und Zeitlichkeit bei Plotin und Augustin. Weltlichkeit und Möglichkeit.Kapitel II. Übergangszeit und Ursprung der Frühscholastik: Johannes Scottus Eriugena. Petrus Damiani. Einschaltung: Die Existenzialproblematik des Begrifflichen (von Petrus Damiani bis Hegel).Kapitel III. Anselm von Canterbury: Glauben und Wissen, Heilstatsache und Möglichkeit. Die axiologische Gottes- und Schöpfungslehre. Der „ontologische“ Gottesbeweis.Kapitel IV. Der Begriff des logisch Möglichen in der Hochscholastik: Überleitung: Unkirchlicher Aristotelismus und der christliche Möglichkeitsgedanke bei Petrus Lombardus. Albertus Magnus. Thomas von Aquino. Duns Scotus.Ausklang: Nicolaus Cusanus.Anhang: Materialien zu einer Geschichte der sprachlichen Ausdrucksmittel für den Möglichkeitsbegriff (Notker der Deutsche und Meister Eckhart). Stellenverzeichnis zu antiken Autoren. Namenregister zum Ersten und Zweiten Teil.
Einband: Hardcover-Bindung, Deckelteile aus besonders knickfestem Polyester.
August Faust: Der Möglichkeitsgedanke. Systemgeschichtliche Untersuchungen (Bd. 1 und 2) - ISBN: 978-3-642106-33-7 32,- € (innerhalb Deutschlands versandkostenfrei)
Anthropologischer Materialismus und Materialismus der BegegnungHerausgeber: Thomas Ebke / Marc Berdet (zweisprachig: deutsch / französisch)
Dieser Band möchte den Grundstein zu einem Dialog zwischen zwei Philosophen legen, der bis auf den heutigen Tag noch nie geführt wurde – es geht um die Eröffnung einer Debatte zwischen Walter Benjamin (1892-1940) und Louis Althusser (1918-1990). Zugespitzt wird dieser Vergleich auf die Konfrontation zweier Stränge aus den jeweiligen Ansätzen der beiden Autoren, die traditionell wenig erforscht sind, die aber gerade die Aktualität ihrer Positionen fundieren: Benjamins "anthropologischer Materialismus" wird mit Althussers "(aleatorischem) Materialismus der Begegnung" gegengelesen. Die Beiträge dieses Bandes arbeiten heraus, inwiefern die diesen beiden Denkweisen eigentümliche Mobilisierung des Utopischen und Aleatorischen ein neues Verständnis des gegenwärtigen Hochkapitalismus und eine Neueinschätzung der philosophischen Diskurse der Postmoderne ermöglicht.
Ce livre vise à inaugurer un dialogue resté pour l’instant lettre morte entre deux philosophes: Walter Benjamin (1892-1940) et Louis Althusser (1918-1990). Il confronte en particulier deux courants qui, chez ces auteurs, restent peu défrichés à ce jour, bien qu’ils témoignent pareillement d'une pensée en avance sur notre présent: le "matérialisme anthropologique" de l’écrivain allemand et le "matérialisme aléatoire", ou "de la rencontre", du théoricien français. Les différentes contributions à ce volume franco-allemand montrent combien la mobilisation de l’utopique et de l’aléatoire propre à ces deux approches est susceptible de renouveler la compréhension de notre capitalisme tardif et de rénover les actuels discours philosophiques de la postmodernité.
Mit Beiträgen von:
Yanik Avila, Konstantin Baehrens, Léa Barbisan, Kaveh Boveiri, Jan Bruckschwaiger, Rafael Castellanos, Manuel Clemens, Mireille Delbraccio, Antje Géra, Johann Härnsten, Franziska Humphreys, Dennis Johannßen, Naveen Kanalu, Ingo Kramer, Jan-Philipp Kruse, Meletis Lamprou, Gérard Leblanc, Burkhardt Lindner, François Matheron / Yoshihiko Ichida, Soonpyo Moon, Frank Müller, Carlos Pérez López, Florent Perrier, Bruno Quélennec, Uwe Steiner, Florian Telsnig, Kaja Tulatz, Miguel Vatter, Irving Wohlfarth, Frieder Otto Wolf.
32,00 € - Innerhalb Deutschlands versandkostenfrei.
Rezension:
Eine ausführliche Inhaltsangabe und Rezension von Patricia Aneta Gwozdz (Potsdam) in der Zeitschrift für philosophische Literatur Bd. 2. 4 (2014), S. 39–59, finden Sie hier.
Die konzeptuelle Hinwendung zu den Künsten und ihren Werken ist neben der Orientierung an den Fachwissenschaften und der Fokussierung auf ihre eigene Geschichte eine der wirkmächtigen Antworten der Philosophie auf die Krise metaphysischen Denkens und die Erfahrungen von Moderne. Ihre spezifische Attraktivität besteht darin, dass sich über die eigentümliche Nähe und Ferne zur Kunst ein geschichtlich reflektiertes, zeitgemäßes und gleichwohl emphatisches,gehaltvolles Philosophieren auszubilden vermag.
Die Ästhetik-Vorlesungen Hegels geben aufgrund ihrer asymmetrischen Bestimmung des philosophischen Kunstbezuges und ihrer klassizistischen Schlagseite vornehmlich den negativen Ausgangspunkt und die Kontrastfolie dieser Spielart von philosophischer Moderne ab. Die vorliegende Untersuchung setzt sich ausführlich mit Hegels Philosophie der Kunst auseinander. Sie markiert dabei aber nicht nur deren Grenzen, sondern legt auch das in der Forschung vernachlässigte Potential frei, das Hegels Konzeption für den Gedanken einer wechselseitigen Angewiesenheit von Philosophie und Kunst und für das Verständnis der ästhetischen Moderne in sich trägt. Der daran anschließende, seinerseits kritische Dialog mit Adorno und mit zeitgenössischen Vertretern eines philosophischen Negativismus faltet das bei Hegel nur erst aufscheinende Potential aus und entwickelt die Grundzüge einer negativistischen Hermeneutik moderner welthaltiger Kunst. Das Buch steht damit quer zum Mainstream einer von metaphysischen und gesellschaftskritischen Motiven gereinigten nachadornitischen Kunstphilosophie, die sich als weitgehend formalisierte Theorie ästhetischer Erfahrung etabliert hat und in ihren diversen Varianten den Diskurs der Institution Philosophie prägt.
Romano Pocai ist promovierter Philosoph und Literaturwissenschaftler. Nach Lehr- und Forschungstätigkeiten an der Freien Universität Berlin arbeitet er heute als Privatgelehrter sowie als freier Dozent und Trainer. Er lebt in Berlin.
Pressestimmen: „Pocais anspruchsvolle Monografie liefert wohl die beste Analyse der Hegel‘schen Ästhetik, die es zur Zeit gibt, wenn man die Klarheit der Argumentation, die Komplexität der Rekonstruktion und die Aktualität des Ansatzes zum Maßstab nimmt. Sollte sich der Ästhetikdiskurs demnächst wieder mehr für die konkreten Weltbezüge der zeitgenössischen Kunst interessieren, dann dürfte dies auch mit einem verstärkten Interesse für Hegels Ästhetik einhergehen – und für diesen Fall ist Philosophie, Kunst und Moderne ein wegweisendes Buch.“ (Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft 61/1-2016, Harry Lehmann). Die vollständige Rezension können Sie hier herunterladen.
Romano Pocai: Philosophie, Kunst und Moderne. Überlegungen mit Hegel und AdornoGebundene Ausgabe (Originalausgabe), 457 Seiten.ISBN: 978-3-942106-20-7 - 24,80 EUR
Der hier vorgelegte Band mit Fragen an Hermann Schmitz, den Schöpfer einer universalen philosophischen Denkschule, die er selbst auf den Namen Neue Phänomenologie taufte, enstand auf der Basis eines schriftlichen „Interviews“ mit dem Philosophen. Der Fragesteller (Wolfgang Sohst) tritt an ihn aus einer doppelten Perspektive heran: einerseits und primär mit großer Sympathie für die Klarheit und unmittelbare Überzeugungskraft der anthropologischen und philosophiegeschichtlichen Fundamente des philosophischen Lehrgebäudes der Neuen Phänomenologie, sowie der sehr präzisen und schöpferischen Gedankenführung im theoretischen Detail. Andererseits hinterfragt das Buch einige der zentralen Philosopheme des Schmitz´schen Lehrgebäudes und stellt sie auf den Prüfstand ihrer internen Konsistenz und des Vergleichs mit den Ansätzen anderer Schulen zu den jeweiligen Themen. - Der Text wird ergänzt durch eine umfassende Bibliographie von Hermann Schmitz.
Prof. Dr. phil Hermann Schmitz (* 16.05.1928), bis 1993 auf dem Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Kiel.Wolfgang Sohst (* 12.03.1956), Philosoph, selbständiger Unternehmensberater und Gründer des Xenomoi Verlages, Berlin.
144 Seiten (kartoniert / Taschenbuch) mit Personenregister / ISBN: 3-936532-44-3
In der letzten Zeit beschäftigt sich die Öffentlichkeit verstärkt mit Phänomenen wie Fake News (Falschnachrichten) oder Alternativen Fakten (nach einer Wortschöpfung der Sprecherin von US-Präsident Trump) – vor allem auch im Hinblick auf die Wirkung der neuen Medientechniken, voran das Internet. Tatsächlich kann man leicht einsehen, daß die genannten Phänomene keineswegs neue Phänomene sind, auch, wenn sie mit einer modischen Bezeichnung auf Neudeutsch belegt werden. Es scheint vielmehr so zu sein, daß es in der Hauptsache die neuen Medien sind, die mittels neuer Formen der kommunikativen Vernetzung bewirken, daß diese Phänomene, die es immer schon gab, nun lediglich massiert auftreten und dadurch ihre Form verändern. Anders gesagt, schlägt hier wohl wirklich, auf gut beobachtbare Weise, Quantität in Qualität um.
Die Beiträge:
Rainer Zimmermann: Philosophische Grundlagen: Entwicklungslinien des Wilden Denkens. Häufig beobachtbare Beispiele. Verbreitete Strategien heute. Diskurs / Diskurstheorie / Diskursanalyse.Geopolitik und Diplomatie. Lektüren von Karl Marx: Althusser, Foucault.
Silke Järvenpää: Kulturelle Diskurse: England und der Brexit. “Rule Britannia, Britannia rule(s) the Waves”. Jenseits von ‚Mythos‘: Donald Trump und die Treue seiner Unterstützer. Die Kultur der Überwachung I: „Big Brother is watching you“. Hip-Hop, Orwell und Foucault: Juice Rap News und “Big Brother is wwwatching you”. Die Kultur der Überwachung II: Sousveillance, self monitoring und die Folgen. Brexit, Trump und Überwachung: Dreimal Kulturpessimismus
Ralph-Miklas Dobler: Visuelle Diskurse. Bilddiskurs am Beispiel der Elektrizität. Grundlagen der Bildwirkung I: Immersion. Grundlagen der Bildwirkung II: Präsenz und Expansion. Colin Powells PowerPoint-Präsentation vor dem UN-Sicherheitsrat – Multimodaler Diskurs und visueller Wahrheitsbeweis. Germany’s Next Topmodel und die mediale Konstruktion von Schönheit. Die Allmacht von Heidi Klum. Die Show als lebensverändernder Übergangsritus. Entmenschlichung und Verdinglichung der Teilnehmerinnen. Bilder als Instrument des internationalen Terrorismus. Terrorismus, Medien und Bilder. 9/11: eine neue Dimension des Terrorismus. Krieg mit Bildern. Soziale Medien und Terrorismus. Terrorismus und soziale Medien.
Einband: Hardcover-Bindung, Deckelteile aus besonders knickfestem Polyester.
Dobler, R.-M.; Järvenpää, S.; Zimmermann, R.: Signifikant. Jahrbuch für Strukturanalyse und Diskurs / Band 1 (2018) - ISBN: 978-3-642106-62-7 18,- € (keine Versandkosten)
(Für die deutsche Beschreibung siehe unten)
With the release of ChatGPT, large language models (LLMs) have become a prominent topic of international public and scientific debate. The genie is out of the bottle, but does it have a mind? Can philosophical considerations help us to work out how we can live with such smart machines? In this book, distinguished philosophers explore questions such as whether these new machines are able to act, whether they are social agents, whether they have communicative skills, and if they might even become conscious.
The book includes contributions from
Syed AbuMusab
Constant Bonard
Stephen Butterfill
Daniel Dennett
Paula Droege
Keith Frankish
Frederic Gilbert
Ying-Tung Lin
Sven Nyholm
Joshua Rust
Eric Schwitzgebel
Henry Shevlin
Anna Strasser
Alessio Tacca and
Michael Wilby.
As a bonus , the book contains a 44-page, colored graphic novel by Anna & Moritz Strasser. Please note: In the hardcover edition, the graphic novel is included as a separate booklet, i.e. a removable supplement
located
in a pocket in the back cover. In the paperback edition of the book, the complete graphic novel is included only
in black and white as part of the book block itself. The PDF version, on the other hand, contains the complete graphic novel as part of the file in color.
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Mit der Veröffentlichung von ChatGPT sind so genannte 'große Sprachmodelle' (Large Language Models, LLMs) zu einem wichtigen Thema der internationalen öffentlichen und wissenschaftlichen Debatte geworden. Der Geist ist aus der Flasche, aber hat er auch einen Verstand? Können uns philosophische Überlegungen helfen, herauszufinden, wie wir mit solchen Maschinen leben können? In diesem Buch gehen namhafte Philosophen der Frage nach, ob diese neuen Maschinen handlungsfähig sind, ob sie soziale Akteure sind, ob sie kommunikative Fähigkeiten haben und ob sie sogar ein Bewusstsein entwickeln könnten.
Das Buch enthält Beiträge von
Syed AbuMusab
Constant Bonard
Stephen Butterfill
Daniel Dennett
Paula Droege
Keith Frankish
Frederic Gilbert
Ying-Tung Lin
Sven Nyholm
Joshua Rust
Eric Schwitzgebel
Henry Shevlin
Anna Strasser
Alessio Tacca und
Michael Wilby.
Sämtliche Beiträge des Buches sind in englischer Sprache. Als Beilage enthält das Buch eine 44-seitige, farbige Graphic Novel von Anna und Moritz Strasser.Bitte beachten Sie: In der Hardcover-Ausgabe ist die graphic novel als gesondertes Heft
als separates, herausnehmbares Heft im hinteren Einband
enthalten
. In der Taschenbuchausgabe des Buches ist die graphic novel nur in schwarz/weiß als Teil des Buchblocks enthalten. Die PDF-Version wiederum enthält die graphic novel als Teil der Datei in Farbe.
Ca. 320 Seiten, Reihe: MoMo Berlin Philosophische KonTexte, Bd. 9.
Das Buch ist in in drei Formaten
erhältlich:
(1) Gebundene Ausgabe / Hard cover edition. ISBN: 978-3-942106-90-0. Preis: 38,20 €. (2) Taschenbuch-Ausgabe / Paperback edition. ISBN: 978-3-942106-98-6. Preis: 34,00 €.(3) Digitale Ausgabe als PDF-Datei / Digital edition. ISBN: 978-3-942106-99-3. Preis: 28,00 €.Inerhalb Deutschlands versandkostenfrei.
Der Soziologe Robert Michels steht in seinem eigenen Schatten als Klassiker der Parteiensoziologie. Neben seiner weltberühmten Parteienstudie erschien jedoch im Jahr 1911 mit den Grenzen der Geschlechtsmoral ein Buch, das ein anderes Licht auf das Gesamtwerk des Wahlitalieners wirft. Mit der vorliegenden Neuausgabe ist die sexualaufklärerische Schrift nach 110 Jahren wieder regulär erhältlich und wurde von den Herausgebern mit weiteren Artikeln von Michels zu Sexualmoral, Geschlechterverhältnissen und Frauenbewegung aus dessen frühen Schaffensperiode vor dem Ersten Weltkrieg ergänzt. Statt als Elitetheoretiker erscheint Robert Michels in diesen Schriften als feministischer Mitstreiter der Frauenbewegung sowie soziologischer Bewegungsforscher. Die Grundlage für eine kritische Relektüre des Michels’schen Gesamtwerkes ist damit gelegt.
Vincent Streihahn / Hans Geske (Hg.):Die Grenzen der Geschlechtsmoral und weitere Schriften. Robert Michels zu Sexualmoral und Frauenbewegung vor dem Ersten Weltkrieg Format: DIN A 5, kartoniert, 286 Seiten. ISBN: 978-3-942106-81-8 Preis: 26,80 € (innerhalb Deutschlands versandkostenfrei)
Was weiß der Philosoph über die Lust? - Natürlich alles. Und deshalb hält er sie in der Distanz, beobachtet, qualifiziert, stellt Lusthierarchien auf, lässt, wenn überhaupt, nur die als „sittlich geltenden Arten von Lust“ (Aristoteles) für den Menschen zu. Der Weise würde seine Souveränität und Würde verlieren, wenn sich der „Unrat der Sinneslust wie Kehricht im Hause“ seiner Seele festsetzte (Plutarch). Als Stimme des Fleisches oder des Versuchers haben christliche Denker des Mittelalters die Lust bekämpft.
Aber auch lustfreundlichere Denker wie Epikur melden sich zu Wort. Mit der Rehabilitierung der Sinnlichkeit im neuzeitlichen Rationalismus werden dann die Zügel merklich gelockert. Lustverherrlicher wie la Mettrie und de Sade bleiben aber weiterhin krasse Außenseiter. Vernunft und Tugend stehen wachsam auf ihrem Posten, und das aus gutem Grund. Denn eine Gesellschaft, in der das Prinzip ungebändigter Lustbefriedigung herrscht, wäre nicht lebensfähig. Moderne Theorien wie die von Herbert Marcuse schließlich, der das gesellschaftliche Leistungsprinzip durch das Lustprinzip ersetzen wollte, haben zwar das Verhalten der Menschen in der Massendemokratie beeinflusst, ver- mochten „das System“ aber nicht aus den Angeln zu heben.
Bei Nietzsche, der wie de Sade Lust und Macht zusammenbringt, deuten sich Zusammenhänge an, über die der Philosoph nicht sprechen kann oder darf. Denn indem er die Bändigung tierischer Lust durch die Ethik betreibt, partizipiert der Philosoph an der „höheren“ Lust: der Erhaltung und Erweiterung der Macht. Geistige Lust steht schon des- halb höher als sinnliche Lust, weil Geist in seinen tiefsten Tiefen Macht und Machtstreben ist. Die Ethik muss diese Zusammenhänge allerdings bestreiten, da sie sonst ihre soziale Funktion nicht mehr ausüben kann.
Panajotis Kondylis (1943 - 1998) lebte als Privatgelehrter in Athen und Heidelberg. Er zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Sozialphilosophen des späten 20. Jahrhunderts. Seine bekanntesten Werke sind Die Aufklärung im Rahmen des neuzeitlichen Rationalismus (1981), Macht und Entscheidung. Die Hausbildung der Weltbilder und die Wertfrage (1984) und seine posthum erschienene Sozialontologie (1999).
Das Literaturmagazin Fixpoetry urteilt: "Lust ist also vielseitig. Und dieses Buch, das jene Vielseitigkeit umreißt, eine Lektüre, die lustvoll ist." (hier kommen Sie zur Rezension)
Mit Beiträgen von:
Demokrit, Platon, Aristoteles, Kyrenaiker, Epikur, Marus Tullius Cicero, Lucius Annaeus Seneca, Plutarch, Jakobus, Aurelius Augustinus, Thomas von Aquin, Cosma Raimondi, Lorenzo Valla, Thomas Hobbes, Voltaire, David Hume, Pierre de Maupertuis, Julien Offray de la Mettrie, Marquis de Sade, Immanuel Kant, G. W. F. Hegel, Jeremy Bentham, John Stuart Mill, Henry Sidgwick, George E. Moore, Friedrich Nietzsche, Gilbert Ryle, Herbert Marcuse und einer Einleitung von Panajotis Kondylis als Herausgeber.
202 Seiten. Gebundene Ausgabe (Softcover).
ISBN: 978-3-942106-43-6 - 22,80 EUR
Herausgeber: Rainer E. Zimmermann, Silke Järvenpää und Ralph-Miklas Dobler
Der Schwerpunkt der fortlaufenden Untersuchung hat sich inzwischen vom allgemeinen öffentlichen Diskurs auf den Wissenschaftsdiskurs selbst verlagert. Das hat vor allem den Grund, daß die hier in Frage stehenden Phänomene, wie „Fake News“ und „Alternative Fakten“, längst umfänglich ihren Einzug auch in die Wissenschaften gehalten haben und dort eine schädliche Wirkung entfalten, welche die Fundamente des Wissens und der Reflexion aufzuweichen, wenn nicht überhaupt zu zerstören, imstande ist. Offenbar ist die Bereitschaft, zugunsten der eigenen Argumentation großzügig über konstatierte Fakten hinwegzugehen oder diese umzuinterpretieren, stark angestiegen. Auffassungen, Sichtweisen, Haltungen oder einfach nur Meinungen werden nur als solche anerkannt, wenn sie von vornherein dem entsprechen, was man selbst vertritt.
Die Beiträge:
Hubert Steiner: Governing Discourse and Symbolic PowerFranziska Holzner: Heimatdesign as a Discipline of Social Systems DesignSenka Grossauer, Spomenka Celebić: Populism and Social MediaRainer E. Zimmermann: Savage Thought and Totalitarianism Francesca Vidal: Irrational discourse as a form of violation of the other with words Ralph-Miklas Dobler: Social Media as Positive SpacesHubert Steiner: Populismus als symbolische GewaltFrancesca Vidal: Verletzende Bilder und Worte – Hate Speech auf WebsitesFelix Breu: Conceptions of Rational and Irrational DiscourseSilke Järvenpää: Von Impfgegnern und Kreationisten: Fake ScienceHubert Steiner: Empörung und Veränderung. Zur politischen Philosophie der multitudoFelix Breu: Mythisches Denken in einer digitalisierten GesellschaftLena Hendlmeier: Reloaded – Das kreative Spiel der digitalen WeltDoris Zeilinger: Fiktion und FakeWolfgang Hofkirchner: Zur Konzeptualisierung der Wahrheit aus der Sicht der Praxeo-Onto-EpistemologieRainer E. Zimmermann: Principiis Obstate! Totale Struktur und kritische FunktionMalte Christiansen, Josefa Jordan, Sandra Ngoing, Katharina Zemisch: Öffentliche Diskurse im Zeitalter der Digitalisierung am Beispiel des KlimawandelsRainer E. Zimmermann: Hegel & Bloch
RezensionenRainer E. Zimmermann über Alfred Dandyk: Sartres realistischer PerspektivismusRainer E. Zimmermann über Philipp Otto, Eike Gräf: Ethics. A Re-Invention of Ethics in the Digital Age?Rainer E. Zimmermann über Mariano Zukerfeld: Knowledge in the Age of Digital Capitalism. An Introduction to Cognitive Materialism und Rainer Fischbach: Die schöne Utopie. Paul Mason, der Postkapitalismus und der Traum vom grenzenlosen Überfluß
Einband: Hardcover-Bindung, Deckelteile aus besonders knickfestem Polyester.
Dobler, R.-M.; Järvenpää, S.; Zimmermann, R.: Signifikant. Jahrbuch für Strukturanalyse und Diskurs / Band 2 (2019). 310 Seiten - ISBN: 978-3-642106-72-6 24,- € (keine Versandkosten)
Richard Avenarius (1843 – 1896, Professor der Philosophie an der Universität Zürich) ist den Fachleuten in seiner Denkweise unter dem – seinem Buch „Kritik der reinen Erfahrung“ entlehnten – Titel des Empiriokritizismus geläufig, der durch Lenins Polemik populär wurde. Er wird meist zusammen mit dem (auch als Physiker) bekannteren Ernst Mach genannt, spielt aber in gegenwärtigen philosophischen Diskussionen kaum noch eine Rolle. Desto wichtiger ist es, sein Buch „Der menschliche Weltbegriff“ (1891, in erweiterter 3. Auflage 1912) wieder auf den Tisch zu legen, denn darin sind originelle Einsichten und Probleme von hoher philosophischer Brisanz, die heute erst recht intensive Erörterung verdienen, enthalten. Sie betreffen zwei Problemkreise, die man erkenntnistheoretisch oder anthropologisch nennen kann, nämlich Innenwelt-Außenwelt und Subjekt-Objekt. Beim ersten Thema ist Avenarius ein Bahnbrecher, der erste Einsichtige seit Jahrtausenden. Beim zweiten Thema hat er sich in einer Weise verrannt, die noch heute für Positivisten und Physikalisten typisch ist, aber mit mehr Konsequenz und Klarheit als diese, so dass aus seinem Irrtum – dem vermeintlichen „Tod des Subjektes“, mit dem immer noch manche liebäugeln – viel zu lernen ist. (Hermann Schmitz)
Der vorliegende Band, herausgegeben von Wolfgang Sohst, ist eine durchgehende Neubearbeitung der letzten, 3. Auflage des Buches aus dem Jahre 1912, ergänzt um eine ausführliche Einleitung von Prof. Hermann Schmitz zur philosophiegeschichtlichen Einordnung und heutigen Bedeutung der Avenarius'schen Philosophie. Der Band enthält auch die Erwiderung von Wilhelm Schuppe auf die Avenarius'sche Abhandlung, eine Replik von Avenarius auf den "Offenen Brief" von Wilhelm Schuppe sowie eine weiteren Essay von Avenarius mit dem Titel: "Bemerkungen zum Begriff des Gegenstandes der Psychologie."
271 Seiten, gebunden Ausgabe (Softcover)
ISBN: 978-3-942106-23-8 · 24,80 €
Die hier vorliegende Neufassung der deutschen Übersetzung des wichtigsten Werkes David Humes und des vielleicht bedeutendsten Textes des englischen Empirismus baut auf dem nach wie vor unübertroffenen Text von Theodor Lipps (1851 - 1914) auf. Die umfangreichen Erläuterungen im Fußnotenapparat und das ausführliche, neu entwickelte Stichwortverzeichnis stellen eine zusätzlich wertvolle Hilfe für jeden Leser dar, egal ob er zum ersten Male mit Humes Gedanken in Kontakt kommt oder als Philosoph ständig auf Hume zurückgreift und eine entsprechend verlässliche Textausgabe benötigt.
Der Text der ursprünglichen Übersetzung wurde für diese Ausgabe stilistisch und lexikalisch, aber auch grammatisch und orthographisch auf den neuesten Stand gebracht. Unter anderem erfolgte eine Umstellung des gesamten Textes auf die neue deutsche Rechtschreibung. All dies erhöht dessen Lesbarkeit deutlich. Gleichwohl geschah die Modernisierung sehr behutsam, so dass die Übersetzung den Leser weiterhin so nah an das Humesche Gedankengut heranbringt, wie es bislang nur die Lipps´sche Übersetzung vermag.
560 Seiten / Hardcover. ISBN: 978-3-942106-68-9 32,80 EUR (innerhalb Deutschlands versandkostenfrei)
Für Platon gab es keinen Zweifel, dass der Philosoph herrschen, ja König sein solle. Andere Philosophen waren sich in den vergangenen 2400 Jahren ihrer Sache nicht so sicher und rieten den Mitgliedern ihrer Zunft eher zur Abstinenz. In der jüngsten Vergangenheit triumphierte schließlich, bar jeder Transzendenz, der „Wille zur Macht“ (Nietzsche), dessen Verheerungen sich den Philosophen des 20. Jahrhunderts unauslöschlich eingeprägt haben. Panajotis Kondylis will uns mit seiner Anthologie die zerbrechliche Beziehung zwichen der Philosophie und der Macht in ihrer ganzen geistesgeschichtlichen Vielfalt vor Augen führen. Seit der Entstehung der Hochkulturen war die Macht auf längere Sicht nur erfolgreich, wenn sie sich auf eine ethische Rechtfertigung berufen konnte. Der Herrscher brauchte den Philosophen als Sinnstifter, umgekehrt aber konnte der Philosoph nicht selbst bestimmen, welchen Gebrauch man von seinen Gedanken machte. Als Produzent von Sinn selber Teilhaber der Macht, ist der Philosoph zugleich in seine eigene Ohnmacht verstrickt. Dieses Dilemma erklärt, warum der Philosoph noch immer den Kürzeren gezogen hat, wenn die Macht- und die Sinnfrage in der Geschichte gegeneinander standen. Im Zweifel pfeift die Macht auf ‚das Gute‘ und verwandelt sich wieder in rohe Gewalt.
Der vorliegende Band vereinigt nach einer Einführung von Panajotis Kondylis 25 Stellungnahmen der bekanntesten Philosophen des Abendlandes aus den letzten 2400 Jahre zum Thema politische Macht, Herrschaft und Gewalt - und wie sie gerechtfertigt oder kritisiert wurde.
Mit Beiträgen von:
Thykydides, Platon, Aristoteles, Karneades, Xenophon, Augustinus, Thomas von Aquin, Duns Scotus, Helvétius, Thomas Hobbes, Spinoza, Rousseau, Diderot, Hegel, Nietzsche, Bertrand Russell, Max Scheler, John Dewey, Helmuth Plessner, Karl Jaspers, Hannah Arendt, Arnold Gehlen, Alexandre Kojève, Helmut Kuhn, Michel Foucault.
292 Seiten. Gebundene Ausgabe (Softcover).
ISBN: 978-3-942106-36-8 - 24,80 EUR
Die hier vorliegende Neufassung der deutschen Standardübersetzung des wichtigsten Werkes David Humes baut auf dem nach wie vor unübertroffenen Text von Theodor Lipps (1851 - 1914) auf. Die umfangreichen Erläuterungen im Fußnotenapparat und das ausführliche Stichwortverzeichnis stellen eine zusätzliche, wertvolle Hilfe für jeden Leser dar, egal ob er zum ersten Male mit Humes Gedanken in Kontakt kommt oder als Philosoph ständig auf Hume zurückgreift und eine entsprechend verlässliche Textausgabe benötigt.Der Text der ursprünglichen Übersetzung wurde für diese Ausgabe stilistisch und lexikalisch, aber auch grammatisch und orthographisch auf den neuesten Stand gebracht. Unter anderem erfolgte eine Umstellung des gesamten Textes auf die neue deutsche Rechtschreibung. All dies erhöht dessen Lesbarkeit deutlich. Gleichwohl geschah die Modernisierung sehr behutsam, so dass die Übersetzung den Leser weiterhin so nah an das Humesche Gedankengut heranbringt, wie es bislang nur die Lipps´sche Übersetzung vermag. Vollständige Ausgabe (Buch 1 - 3), 620 Seiten inkl. Stichwortverzeichnis (Taschenbuch)ISBN: 3-936532-41-9, Preis: 32,80 EUR
Bertrand Russell: Die Analyse des Geistes (The Analysis of Mind) - Das vorliegende Werk ist das zentrale Dokument der dritten philosophischen Phase in Russells Leben. Nachdem er von ungefähr 1908 bis 1918 im Dialog vor allem mit Frege und Wittgenstein den sog. „Logischen Atomismus“ favorisierte, vollzieht Russell in dem vorliegenden Text eine bemerkenswerte Wende, mit der er Geist und Materie wieder in die Nähe eines gemeinsamen Ursprungs rückt. Die daraus erwachsende philosophische Lehre wird in der Folge als „Neutraler Monismus“ bezeichnet.
Zusammenfassend sagt Russell am Schluss der fünfzehn Vorlesungen von 1920/21, aus denen dieses Werk besteht: „Physik und Psychologie unterscheiden sich nicht durch ihren Stoff. Sowohl Geist wie Materie sind logische Konstruktionen; die Elemente, aus denen sie konstruiert oder erschlossen sind, stehen in mannigfachen Beziehungen. Einige von diesen untersucht die Physik, andere die Psychologie. [...] Geist ist eine Sache des Grades, die hauptsächlich in der Zahl und Kompliziertheit der Gewohnheiten zum Ausdruck kommt. [...] Alle unsere Daten, sowohl die der Physik als die der Psychologie, sind psychologischen Kausalgesetzen unterworfen; physikalische Kausalgesetze dagegen, wenigstens in der herkömmlichen Physik, lassen sich nur mit Hilfe der Materie aussprechen, die ihrerseits sowohl erschlossen als konstruiert, also niemals ein [einfaches Sinnes-]Datum ist. In dieser Hinsicht steht die Psychologie dem wirklich Existierenden näher.“
Taschenbuch (kartoniert), 280 SeitenISBN: 3-936532-29-X - 18,00 EUR
Der vorliegende Band vereinigt zwei thematisch nah verwandte, einander ergänzende Texte. Beide verbindet die Betonung der Öffentlichkeit der Moral.
Die Kleine politische Ethik von Bernhard Sutor entfaltet den Gedanken einer sinnvollen Unterscheidbarkeit von richtigem und falschem Verhalten des Menschen in der institutionell-öffentlichen Sphäre. In einer grundlegend partizipatorisch gedachten Gesellschaft ist die öffentliche Sphäre zugleich die politische Arena, in der Regeln und Ziele, weltanschauliche und praktische Geltungsansprüche verhandelt werden. Die moralische Ordnung dieses permanenten Diskurses ist der Gegenstand des ersten Beitrages dieses Buches.
Der zweite Beitrag von Wolfgang Sohst handelt vom allgegenwärtigen, aber nie befriedigen gelösten Problem der kollektiven Verantwortung. Hier geht es um ein besonderes Problem jeder sozialen Ordnung: Unter welchen Umständen und in welchem Umfang hat der Einzelne für kollektiv herbeigeführte Ereignisse moralisch einzustehen? Diese Frage hat einen Horizont, der weit über die Grenzen und Zielstellungen einer bestimmten Gesellschaft, Wirtschaftsunternehmung oder eines ähnlichen Großkollektivs hinausgeht. Der Beitrag Kollektive moralische Verantwortung gibt eine neue Antwort auf die wichtige, nach den großen Kriegen des 20. Jahrhunderts und mit der Entstehung globaler Umweltgefahren immer wieder intensiv diskutierte Frage, welcher moralische Zusammenhang zwischen einem kollektiv herbeigeführten Ereignis und den individuellen Handlungsbeiträgen nicht nur der jeweils handlungsleitenden, sondern aller Beteiligten besteht.
Inhaltsverzeichnis:
Bernhard Sutor: Kleine politische EthikEinleitung: Politik und Moral1. Geschichtliche Typen politischer Ethik2. Politische Ethik als Teil der praktischen Philosophie3. Interessen – Gemeinwohl – Gemeinsinn4. Ethik politischen Streitens5. Ethik der internationalen Politik Weiterführungen 20151. Begründung und Funktion Politischer Ethik2. Institutionen, Bürgertugenden und Gemeinsinn3. Soziale Gerechtigkeit4. Universale Geltung der Menschenrechte?5. Rechtlich-ethische Probleme Internationaler Politik
Wolfgang Sohst: Kollektive moralische Verantwortung:1. Akteur und moralische Handlung2. Das Formkontinuum zwischen individuellem 3. Individuelle und kollektive Handlungen4. Die Körperschaft als moralisches Subjekt5. Mögliche Kriterien einer moralischen Qualifikation kollektiven Handelns6. Normbasierte und zweckorientierte Organisation7. Die moralische Verantwortung des Individuums aus völkerrechtlicher Perspektive8. Soziale Normen und unsere Verantwortung für ihre Erfüllung9. Der Unterschied von Schuld und Verantwortung10. Der zeitliche Horizont kollektiver moralischer Verantwortung
470 Seiten mit 8 Illustration. Gebundene Ausgabe (Softcover).
ISBN: 978-3-942106-34-4 - 24,80 € (innerhalb Deutschlands versandkostenfrei)
Undine Eberlein / Eberhard Finkenstädt (Hg.)
Spiegelbrüche. Philosophisch-literarische Geschichten über Identität und Ausnahmesituationen
Spiegelbrüche ist das Resultat eines kreativen Experiments im Umgang mit Differenz. In acht stilistisch vielfältigen literarischen Kurzgeschichten und einem Essay umkreisen die Autor*innen dabei philosophische Themen, insbesondere die Facetten von Identität im Alltag wie in Ausnahmesituationen.
Inhaltsverzeichnis:
Undine Eberlein: Einleitung. Die UnwahrscheinlichenUndine Eberlein: Identität - Autonomie, Beziehungen und Unverfügbarkeit. Ein philosophischer EssayDr. Oŝke N. Kuça: Dunkel und lichtLars Windolf: Die weiße EinödeUndine Eberlein: Foto-Fix/UnfixChristina Gießmann: Am Köllnischen ParkSlaven Espek: Sieben MetamorphosenMarina Oleneva: Philosophisches WörterbuchEva Winter: DurcheinanderTobias Ehret: Hannah und ihre TochterEberhard Finkenstädt: Nachwort
Taschenbuch, 209 Seiten, ISBN: 978-3-942106-77-1
19,80 €
Herausgeber: Wolfgang Sohst (Berlin). Band 1 der Schriftenreihe "MoMo Berlin Philosophische KonTexte". Das Neue steht nicht etwa im Gegensatz zum Alten, sondern vielmehr zum Selbstverständlichen, zum fraglos Gewohnten. Seit dem Anbruch der Neuzeit, also seit den Tagen des Francis Bacon und René Descartes, ist das Neue jedoch nicht mehr Gegner dieses Gewohnten, nicht mehr sein Feind, sondern vielmehr und mit immer noch wachsender Intensität die Voraussetzung und Bedingung dafür, dass etwas überhaupt als selbstverständlich akzeptiert und nicht vielmehr als überholt verworfen wird. Denn heute trägt das Kainsmal seines eigenen Unterganges, was seine Beziehung zum Neuen verloren hat, schon auf der Stirn. Der vorliegende Band widmet sich in 14 erstveröffentlichten Beiträgen einigen Aspekten dieser fundamentalen Denkfigur. Abteilungen: 1. Grundsätzliches: Wie das Neue in die Welt kommt2. Kategorien des Neuen3. Die Geschichtlichkeit des Neuen4. Das Neue in der Kunst5. Psychische und soziale Aspekte des NeuenMit Beiträgen von: Peter Bexte: Schiffe & Bärkinder. Von der Doppelbödigkeit des Neuen in der Frühen NeuzeitUndine Eberlein: Einzigartigkeit als Fiktion des Neuen Helmut Fallschessel: Freiheit. Von der Metaphysik zum NaturphänomenMatthias Kroß: ‚Zweite Aufklärung‘. Philosophische Überlegungen zum moralischen FortschrittDieter Mersch: Paradoxie der Kreativität. Zu Ortschaften kultureller ProduktionSabine Nessel und Winfried Pauleit: Das Neue in Film und Kino. Filmästhetik und DigitalisierungMichaela Ott: Die Unerträglichkeit des NeuenWolfert von Rahden: „Einen tanzenden Stern gebären“. Nietzsches ewige Niederkunft des NeuenSteven Reich: Zur Entstehung zeitlicher Mikrostrukturen im JazzWolfgang Sohst: Der Traum vom neuen Ich. Nach Charles TaylorAngela Spahr: Die Spuren schrecken. 9/11 oder der schwierige Umgang mit dem Grauen des NeuenHenry Staten: Kreativität und ‚Soziale Kraftlinien‘Hermann Schmitz: Das Neue als Unruhe der ZeitRüdiger Zill: Metapher als Modell. Die Figur des Neuen in der Genese wissenschaftlicher und philosophischer TheorienMit einem einführenden und jeden Beitrag zusammenfassenden Herausgebervorwort, sowie einem Kurzportrait aller Autoren.
511 Seiten / gebunden. Mit 8 Abbildungen bzw. Illustrationen (s/w) und zwei Tabellen.ISBN: 978-3936532-77-7. Peis: 32,80 EUR
Die Globalisierung der Affekte Erschienen in der Reihe: MoMo Berlin KonTexte - Philosophische Schriftenreihe, Band 3 Herausgeber: Wolfgang Sohst
Die gegenseitige Durchdringung nicht nur entfernter Kulturen, sondern auch bislang getrennter Lebens- und Gesellschaftsbereiche zu einer Gesamtheit, hat unzählige Aspekte. Erst ganz allmählich wird uns klar, dass es sich dabei um einen Veränderungsprozess handelt, der in seinen schieren Dimensionen, aber auch hinsichtlich seiner Totatlität ohne historisches Vorbild ist. Manchmal nähern wir uns ihm scheu, dann wieder enthusiastisch. Das vorgestellte Ziel dieses Veränderungsprozesses bezeichnen wir inzwischen als globale oder Weltgesellschaft. Öffentlich betont werden vor allem die wirtschaftlichen und politischen Wirkungen der Globalisierung. Sowohl der einzelne Mensch, als auch Kollektive und Gesellschaften aller Art erfahren aber nicht nur rational, was eine solche strukturelle Verschmelzung für sie bedeutet. Sie spüren auch – und vielleicht sogar primär – deren affektive Seite. Wir fühlen, empfinden, erleben eine Veränderung unserer Lebensumstände, die wir nur nach und nach begreifen.
Diese unmittelbare, qualitative Betroffenheit von Globalisierung im Sinne einer immer noch zunehmenden Durchdringung aller Aspekte des Lebens ist Gegenstand des vorliegenden Bandes. Wie Blitzlichter auf ein riesiges, leicht ins Unfassliche ausuferndes Phänomen versuchen die Beiträge, einzelne Aspekte dieser Verschmelzung herauszuarbeiten und zu verstehen.
Mit Beiträgen von:Annalise Acorn: Sumimasen, es tut mir leid Die Rolle der Entschuldigung in der Schlichtung von Streitigkeiten in Nordamerika und JapanUndine Eberlein: Leiberfahrungen in kulturellen PraktikenHelmut Fallschessel: Katastrophenfaszination und Apokalypsesehnsucht im Zeitalter der GlobalisierungMichaela Ott: Affizierung als ästhetische BegründungsfigurFriedrich Roeders: Globalisierung und WeltkulturWolfgang Sohst: Die wertenden Gefühle. Die Moral: Über die subjektiven Geltungsbedingungen moralischer WertungenRüdiger Zill: Medea. Re-Lektüren einer Figur
ISBN 978-3-942106-18-4 Gebunden (Softcover) | 224 Seiten | 12 Abbildungen (s/w) | 22,80 €
In "The Wagner Complex. Genesis and Meaning of The Ring" nimmt der New Yorker Philosoph Tom Artin eine psychoanalytische Auslegung des berühmten Wagner'schen Opern-Zyklusses vor. Er analysiert die Einstellung Wagners gegenüber der grundlegenden Rolle, die das Unbewusste im Alltag und im schöpferischen Vorgang spielt, unter Rückgriff auf psychoanalytische Kategorien. Artin geht davon aus, dass der Wagner'schen und der Freud'schen Perspektive die gemeinsame Keimschicht der kulturellen Atmosphäre des mittleren und späten 19. Jahrhunderts zugrunde liegt. In seiner Deutung ist nicht etwa Wagner der Patient, der auf der Couch des Herrn Dr. Freud liegt und "frei assoziieren" darf. Vielmehr liefern beide in unterschiedlichen Medien gleichermaßen starke, symbolische Darstellungen einer conditio humana, die jeweils als 'grundlegend', d.h. zeitlos gültig, präsentiert wird. Tom Artin entwickelt daraus die These, dass der Ring nicht nur die phantasievollen Abenteuer und Missgeschicke seiner erfundenen Helden, Götter, Riesen, und Zwerge inszeniert, sondern dass Wagner das Drama überzeitlich-allgemeiner und unbewusster psychischer Konflikte in einen einheitlichen, symbolischen Zusammenhang stellen wollte. (Textsprache: Englisch)
Inhaltsverzeichnis:Acknowledgements 1. Introduction: The Unconscious 2. Rheingold: Anxiety 3. Walküre: Melancholia 4. Siegfried: Family Romance5. Götterdämmerung: Splitting Appendix: A Note on Fairbairn's "Internal Saboteur"
Kritiken:
"Each time the author pushes his insights to their most dangerous point, we emerge with an expanded respect for Wagner's intuitive genius." (John Harbison, Compositor, Conductor and Professor at the Massachusetts Institute of Technology)
" 'The Wagner Complex' could easily become one of the classics of psychological criticism, on the same order as Freud's excellent sutdy of Leonardo Da Vinci, or the Ernest Johnes 'Hamlet and Oedipus' " (Gerald Dugan)
The Wagner Complex. Genesis and Meaning of The Ring.by Tom Artin / Free Scholar Press, NY, USA ISBN: 978-0-615638782 | 264 Seiten, kartoniert | 19,80 €
Transcendental materialism, essentially starting from Schelling’s philosophy, is one which deals with the re-actualization of a project that has its origin within the Tübingen axiomatic (basically developed at the time in the vicinity of Hölderlin, Schelling, Hegel). This early project aims at the construction of a system of worldly concepts, as does transcendental materialism. Starting with the thinking of this influential German philosopher, the objective of Rainer E. Zimmermann’s novel approach is to interpret all of this with a view to the totality of what can be cognitively observed, thus establishing the complete system of the world (in the sense of Hans Heinz Holz: the Gesamtzusammenhang) within a unified theory of the possible structures of knowledge. This totality is associated with a dialectic form which determines its processuality. On his way to an encompassing theory of the world as a procedural structure Rainer E. Zimmermann surveys a wide range of distinguished authors who dealt with similar questions, beginning with Spinoza up to the very present. He brings together famous accounts and opinions both from the philosophical and the scientific field of research in order to create a coherent, scientifically based conclusion on how to settle many of the questions raised hereby.
Rainer E. Zimmermann studierte von 1971-1975 Physik und Mathematik an der TU and FU Berlin, erwarb 1974 sein Diploma am Imperial College in Mathematischer Physik, 1975 sein Diplom in Theoretischer Physik an der FU Berlin, promovierte 1977 in Mathematik an der FU Berlin. Es folgten 1982-1988 Studien in Philosophie, Geschichte und Literatur und 1988 seine zweite Promotion als Philosoph an der TU Berlin. Seit 1995 hat er eine Professur für Philosophie an der UAS München, 1998 folge die Habilitation. In 1999/2000 war er Visiting Scholar at the History and Philosophy of Science Department und Visiting Fellow of Clare Hall, beide in Cambridge (UK), und ist seitdem Life Member of Clare Hall. Seit 2003 ist er an verschiedenen Universitäten in Europa (z.B. Bologna, Salzburg, TU Berlin, Wien), Mitherausgeber von Fachzeitschriften und Mitglied der Leibniz Sozietät, Berlin. Er hat bisher ca. 350 Texte veröffentlicht, darunter 25 Bücher.
217 Seiten, als gebundene Ausgabe (Softcover) und als Sofort-Download (PDF) erhältlich.
ISBN: 978-3-942106-24-5 / 24,80 €
In fact, the theory of (emergent complex) systems as a recently more forthcoming (and somewhat reformed) discipline in its own right has been object of acute and intensive discussion and of a rather dynamical evolution, respectively, for quite some while. Unfortunately, this still ongoing discussion has not been very successful so far as to clarifying the most elementary and fundamental issues of definition and the consequences derived there-from. This is mainly because the otherwise welcome interdisciplinary discourse has been dominated originally by protagonists from the fields of economics, management, and the social sciences, in the first place, rather than by those of the more formalized sciences such as physics. However, the degree of universality of a theory is likely to increase with its connectivity to mathematics. Hence, in order to obtain a self-consistent theory of systems that displays a sufficient coherence with a view to its respective lexicology, syntax, and semantics, it is necessary to perform an explicit embedding into available formalisms of mathematical type such that its specific contextuality can be immediately reflected within the given frame of what is already known about the structure and evolution of nature. This motivation underlies this present project which can be understood as a survey on systems in terms of a suitable metaphysics of emergence. The mathematically based explication of systems is the first step (and thus constitutes the first volume) of a panoramatic approach to what we euphemistically call the world. But we shall bear in mind what the important point is after all: To look for the possibilities of grasping experience whilst recognizing that experience is always more than what can be said about it.
Rainer E. Zimmermann studierte von 1971-1975 Physik und Mathematik an der TU and FU Berlin, erwarb 1974 sein Diploma am Imperial College in Mathematischer Physik, 1975 sein Diplom in Theoretischer Physik an der FU Berlin, promovierte 1977 in Mathematik an der FU Berlin. Es folgten 1982-1988 Studien in Philosophie, Geschichte und Literatur und 1988 seine zweite Promotion als Philosoph an der TU Berlin. Seit 1995 hat er eine Professur für Philosophie an der UAS München, 1998 folge die Habilitation. In 1999/2000 war er Visiting Scholar at the History and Philosophy of Science Department und Visiting Fellow of Clare Hall, beide in Cambridge (UK), und ist seitdem Life Member of Clare Hall. Seit 2003 ist er an verschiedenen Universitäten in Europa (z.B. Bologna, Salzburg, TU Berlin, Wien), Mitherausgeber von Fachzeitschriften und Mitglied der Leibniz Sozietät, Berlin. Er hat bisher ca. 350 Texte veröffentlicht, darunter 25 Bücher.
272 Seiten, gebundene Ausgabe
ISBN: 978-3-942106-29-0 / 24,80 €
Voltaire (eigentlicher Name: François Marie Arouet, 1694-1778) veröffentlichte Das Zeitalter Ludwigs XIV. im Jahr 1751. Voltaire war einer der prominentesten Vertreter der französischen Aufklärung und wurde bereits zu Lebzeiten infolge seines kosmopolitischen Auftretens und öffentlich-intellektuellen Scharfsinns international bewundert, nicht zuletzt vom preußischen König Friedrich II.
Das vorliegende Werk gehört zu den wichtigsten Texten der Geschichtsschreibung seiner Epoche. In einer Mischung aus Sittengemälde und politisch-militärischer Entwicklungsgeschichte erscheint das europäische 17. Jahrhundert vor unseren Augen als eine überaus farbige, wenn auch von militärischer Gewalt getränkte Erzählung des Fortschritts von Kultur und Zivilisation. Voltaire prägte damit den Europabegriff des 18. Jahrhunderts, indem er Politik vor allem als das Wirken und die Händel einzelner Personen, also als Ausdruck ihrer persönlichen Leidenschaften, Stärken und Schwächen darstellt. ‘Das Volk’ erscheint, wenn überhaupt, nur als Verfügungsmasse der Machtinteressen der herrschenden Eliten, auch wenn der gute Herrscher letztlich nur jener ist, der von ‘seinem’ Volk geliebt wird. Bei Erscheinen des Buches lag die Französische Revolution noch 38 Jahre weit in der Zukunft.
Auch wenn Voltaire das Bild Ludwigs XIV. teilweise schönt, so ist seine Schilderung von dessen Gesamtpersönlichkeit bis hin zum späten politischen Fall doch bemerkenswert offen und bis ins Detail um Objektivität bemüht. Voltaires Liebe gilt denn auch im Kern nicht der einzelnen Person, auch nicht jener des Sonnenkönigs, sondern der kulturellen Leistungskraft seiner französischen und der anderen europäischen Nationen seiner Zeit.
683 Seiten mit 1 Illustration (Stammbaum). Gebundene Ausgabe (Softcover).
ISBN: 978-3-942106-30-6 - 28,00 € (innerhalb Deutschlands versandkostenfrei)
In this book the sociologist Amirhosein Khandizaji introduces variety as one of the most important human needs. Throughout history, the need for variety faced two tragedies and, as a result, has never been completely satisfied. The first tragedy occurred in traditional societies in which, although new and different phenomena were available, because of strict rules and taboos, people were not allowed to experience them. The second tragedy is happening in today’s world. Now people are free to experience new phenomena. But because of the domination of instrumental reason in all aspects of life and the growth of standardization and repetition, there are not many new or different phenomena to be experienced. This book also discusses the theories of Theodor Adorno, Max Horkheimer, Herbert Marcuse, and George Ritzer as they are the commentators on the age of standardization and repetition. In the opinion of the author, Ritzer thoroughly explains the age of repetition in his famous theory, “McDonaldization of Society.” The author presents two discussions about McDonaldization of sociology and McDonaldization in semi-modern countries. He also explains postmodernism, which, according to the view of this book, is the result of standardization and repetition and is also an attempt to satisfy the need for variety by rejecting or criticizing the foundation and principles of modernism.
120 Seiten / Taschenbuch.
ISBN: 978-3-942106-50-4 - 14,80 EUR
14,80 €*
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