Russell, B.: Sechs Aufsätze zum logischen Atomismus
Russells Philosophie des logischen Atomismus ist der erste theoretische Versuch einer ontologischen Beschreibung der Welt unter Beachtung jener logisch-mathematischen Ansprüche, die Russell selbst (in seinen "Principia mathematica" zusammen mit A.N. Whitehead) an eine solche Beschreibung stellte. Im Mittelpunkt stehen die Beziehungen zwischen der Welt, die als die Menge aller Tatsachen betrachtet wird, und einer logisch perfekten oder idealen Sprache. Russell entwickelte diese Theorie zwischen 1908 und 1924. Im Jahre 1959 sagte er, dass er den Standpunkt des logischen Atomismus bereits seit seiner Abkehr vom Idealismus um 1900 vertreten habe, und dass alle späteren Modifikationen gegenüber diesem grundlegenden Wandel vom Idealismus zum Realismus in seinem Denken lediglich evolutionärer Natur gewesen seien.
Der Atomismus im engeren Sinne, auf den sich die Auswahl der hier veröffentlichten Aufsätze beschränkt, ist das Ergebnis von Diskussionen zwischen Wittgenstein und Russell auf dem Gebiete der philosophischen Logik anläßlich des Erscheinens des ersten Bandes der Principia Mathematica im Jahre 1910. Der Abbruch dieser Diskussion nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs mag mit zu den Unterschieden zwischen Russells Atomismus und demjenigen Wittgensteins, wie er im Tractatus logico-philosophicus formuliert ist, beigetragen haben.
354 Seiten mit Sachregister / kartoniert
ISBN: 3-936532-30-3 34,00 EUR