Henri Poincaré: Der Wert der Wissenschaft
Der Wert der Wissenschaft ist das zweite der vier philosophischen Werke Henri Poincarés. Es erschien 1905 in Paris, d.h. genau im Jahr der Formulierung der Speziellen Relativitätstheorie durch Albert Einstein (der Poincarés Schriften gut kannte). Dieses Werk geht auf den Unterschied der reinen (mathematischen) und der empirischen (physikalischen) Wissenschaften ein und versucht den Begriff der objektiven Erkenntnis hieraus abzuleiten.
Zitat aus diesem Buch: "Jede Tätigkeit muß ein Ziel haben. Wir müssen leiden, wir müssen arbeiten, wir müssen unseren Platz im Schauspiel bezahlen; aber es geschieht, um zu sehen, oder wenigstens damit andere einst sehen. Alles, was nicht Gedanke ist, ist das reine Nichts, weil wir nur den Gedanken denken können, und weil alle Worte, über die wir verfügen, um von Dingen zu sprechen, nur Gedanken ausdrücken können; zu sagen, daß es etwas anderes gibt als den Gedanken, ist also eine Behauptung, die gar keinen Sinn haben kann. Und doch – seltsamer Widerspruch für die, die an die Zeit glauben – zeigt uns die geologische Geschichte, daß das Leben nur eine kurze Episode zwischen zwei Ewigkeiten des Todes ist, und daß in dieser Episode selbst der bewußte Gedanke nur einen Augenblick gedauert hat und dauern wird. Der Gedanke ist nur ein Blitz inmitten einer langen Nacht. Aber dieser Blitz ist alles."
Vollständig durchgesehene Neuauflage der autorisierten deutschen Erstausgabe (Leipzig 1910). Ins Deutsche von H. Weber.
Preis: 24,00 Euro