Wolf Oschlies: Makedonien 2001-2004. Kriegstagebuch aus einem friedlichen Land
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In neun aktuellen und gründlichen Analysen entwickelt der Autor die Situation und die wesentlichen politischen Probleme des heutigen Makedonien. Die vielen politischen und ethnischen Gruppierungen dort treten plastisch in ihren Interessen und ihrem Zusammenspiel bzw. ihren Gegensätzen hervor. Das “kleine Makedonien” bedeutet dem Autor viel, dies spricht aus jeder Zeile seiner engagierten Untersuchung. Der Text ist überaus faktenreich, hält sich aber gleichwohl in weiten Teilen an die Form eines politischen „Tagebuchs“, was die Zugänglichkeit zu dem komplexen Stoff sehr erleichtert.
Der Leser versteht bald, dass Makedonien weder Teil des „historischen Kosovo“ noch eine „westbulgarische Region“, und höchstens in historischer Retrospektive eine „Former Yugoslav Republic“ ist. Makedonien ist vielmehr ein vollgültiger und souveräner Staat, bewohnt von der genuin südslavischen Nation der Makedonen und den Angehörigen von 23 ethnischen Minderheiten, anerkannt von der internationalen Gemeinschaft –
allerdings von dieser nur in den seltensten Fällen fair und mit gebotener Rücksicht behandelt. Was macht den politischen Wert Makedoniens aus? Die Antwort dieses Buches lautet: Seine Chance, als Modellfall eines genuin multiethnischen Staates den Weg in eine tolerante und dennoch kulturell identische Demokratie zu meistern.
Der Autor, Prof. Dr. Dr.h.c. Wolf Oschlies (*1941), ist Osteuropa- und Balkanexperte, außerplanmäßiger Professor an der Justus-Liebig-Universität Gießen und Autor zahlreicher Bücher sowie Studien zu historischen und soziopolitischen Problemen der osteuropäischen Länder. 1984 war er Mitautor des ersten Lehrbuchs der makedonischen Sprache, das außerhalb Jugoslawiens erschienen ist.
326 Seiten, Taschenbuch (kartoniert). ISBN: 3-936532-40-0 Preis: 16,80 €