Die drei meisterlichen und hier neu veröffentlichten Texte von Beate Berwin aus den Jahren 1919 bis 1926 rücken bereits äußerlich durch die geschichtliche Nähe der behandelten Personen zusammen. Wie in einer geraden Reihung der geistesgeschichtlichen Epochen stehen Moses Mendelssohn für die Berliner Aufklärung, Hölderlin für die Klassik, und Kleist in einem Dreieck zwischen klassischem, romantischem bis hin zu früh-expressionistischem Gestus. Auf dem Hintergrund der von Beate Berwin gezeichneten Kulisse aus den Personen und Werken von Moses Mendelssohn, Hölderlin und Kleist ergibt sich ein Gewinn aus der nachfolgenden Lektüre, der über die persönliche Erbauung und Bildung ein gutes Stück hinaus gehen dürfte. Indem Beate Berwin vor ungefähr achtzig Jahren über diese drei Autoren auf eine Art und Weise berichtete, wie es in gewisser Weise noch die erste Generation nach ihnen selbst tat, gleichzeitig aber schon den Abstand der Moderne in ihr Verhältnis zu ihnen einbringt, schlägt sie eine Brücke besonderer Art zu unserer Zeit. Dies gelingt, indem sie uns über die sachliche Information einer modernen Biographie und Werkbeschreibung hinaus auf bedeutsame Weise einen Zugang zu den gesellschaftlichen Befindlichkeiten jener früheren Epochen verschafft. Deren atmosphärisches Erlebnis erweist sich als wertvoll in Betreff unserer eigenen gesellschaftlichen Standortbestimmung und Identität. 418 Seiten / Taschenbuch. Mit zahlreichen schwarz-weißen und einer farbigen Abbildung (Portrait der Autorin)ISBN: 3-936532-28-1, Preis: 28,- EUR
Der Soziologe Robert Michels steht in seinem eigenen Schatten als Klassiker der Parteiensoziologie. Neben seiner weltberühmten Parteienstudie erschien jedoch im Jahr 1911 mit den Grenzen der Geschlechtsmoral ein Buch, das ein anderes Licht auf das Gesamtwerk des Wahlitalieners wirft. Mit der vorliegenden Neuausgabe ist die sexualaufklärerische Schrift nach 110 Jahren wieder regulär erhältlich und wurde von den Herausgebern mit weiteren Artikeln von Michels zu Sexualmoral, Geschlechterverhältnissen und Frauenbewegung aus dessen frühen Schaffensperiode vor dem Ersten Weltkrieg ergänzt. Statt als Elitetheoretiker erscheint Robert Michels in diesen Schriften als feministischer Mitstreiter der Frauenbewegung sowie soziologischer Bewegungsforscher. Die Grundlage für eine kritische Relektüre des Michels’schen Gesamtwerkes ist damit gelegt.
Vincent Streihahn / Hans Geske (Hg.):Die Grenzen der Geschlechtsmoral und weitere Schriften. Robert Michels zu Sexualmoral und Frauenbewegung vor dem Ersten Weltkrieg Format: DIN A 5, kartoniert, 286 Seiten. ISBN: 978-3-942106-81-8 Preis: 26,80 € (innerhalb Deutschlands versandkostenfrei)
Erhard Wedekind / Hans Georgi: Gruppen, Teams und Leitungskräfte in der systemischen Werkstatt
Wer andere berät, pflegt, betreut, begleitet, leitet und entwickelt, braucht selber einen sicheren Rahmen. Nur wenn die Identität ausreichend gesichert ist, kann eine wirkungsvolle Orientierung im Aufgabenspektrum von Beziehungsarbeit und Personalentwicklung gelingen. – So lautet die These von Erhard Wedekind und Hans Georgi. Wie man diesen Zusammenhang erkennt und im Coaching, in der Supervision und in der Weiterbildung praktisch handhabt, zeigen die erfahrenen systemischen Psychotherapeuten und Organisationsberater. Wissenschaftlich fundiert und praktisch erprobt sind die Konzepte zur Gruppenarbeit, Teamentwicklung, Fallsupervision und Leitung. In diesem Werkstattbuch schaut der Leser/die Leserin den Autoren über die Schulter und erfährt, wie eine nachhaltige Stärkung des Kompetenzerlebens möglich wird.
Die Zeitschrift für systemische Therapie und Beratung (1/2015, S. 44) schreibt: "Die beiden Autoren dieses Sammelbandes [...] sind ein eingespieltes Team. Mehr als 25 Jahre der Zusammenarbeit [...] bilden ein ebenso tragfähiges wie fachlich durchdachtes Fundament. [...] Wedekind und Georgi verfügen über die Gabe, verständlich zu schreiben. [...] Ein empfehlenswertes Buch, das Tiefgang und leichte Lesbarkeit [...] vereint."
2., erweiterte Auflage 2017, Taschenbuch, 221 Seiten. Mit zahlreichen Illustrationen und graphischen Übersichtselementen.
ISBN: 978-3-942106-55-9 • 19,80 EUR
Erhard Wedekind integriert psychoanalytisches Verstehen und systemisches Denken. In insgesamt 12 Beiträgen, die in drei große Themenblöcke „Systeme verstehen“, „In Systemen arbeiten“ und „Beziehungsarbeit reflektieren“ geordnet sind, erhält der Leser eine konzentrierte und praxisnahe Einführung in eine Form systemischen Arbeitens, die Fragen der affektiven Abstimmung und der motivationalen Erlebnisqualität stets mitdenkt. So entsteht ein Orientierungsangebot, um sich in der Dynamik von Familiensystemen und den Systemen der Helfer aus Sozialpädagogik, Psychotherapie und Pflege zu Recht zu finden.Der inhaltliche Bogen spannt sich über die Frage, wie überhaupt ein koordiniertes elterliches Engagement entsteht, über Möglichkeiten der systemischen Gestaltung in der Psychiatrie und der Jugendhilfe bis hin zur Supervision, Teamentwicklung und zu einem systemischen Leitungsverständnis. Der vorliegende Band entstand unter Mitarbeit von Hans Georgi und Klaus Ottomeyer.Dr. Erhard Wedekind, geb. 1951, studierte Sozialwissenschaften und Psychologie und arbeitet als Psychologischer Psychotherapeut und systemischer Supervisor in eigener Institutspraxis in Köln (www.psykoeln.de). Er gehört zum Dozententeam der „Arbeitsgemeinschaft für psychoanalytisch-systemische Praxis und Forschung (APF)“ in Köln, die als Mitgliedsinstitut des nationalen Fachverbandes „Systemische Gesellschaft (SG)“ Weiterbildungen in Beratung, Therapie und Supervision anbietet (www.apf-koeln.de).Inhaltsverzeichnis:Vorwort: Klaus Ottomeyer - EinleitungI. Familien und Helfersysteme verstehen - Elternschaft als koordinierte Vertrautheit - Die auszuhandelnde Partnerschaft. Beziehungsdynamische Folgen rationalisierter Geschlechterverhältnisse - Alltag in Sozialpädagogik und Therapie - Lebensgeschichte als Ressource II. In und mit Systemen arbeiten- Begleitende Familientherapie in der Heimerziehung dissozialer Jugendlicher - Im Bauch des Walfisches. Zur Verdaulichkeit psychoanalytisch-systemischer Ansätze im stationären Psychiatriealltag - Psychotherapie für Arme – ein Plädoyer für die aufsuchende Familientherapie als eigenständige Jugendhilfeleistung - Psychische Störung und elterliche Präsenz. Systemische Therapie zwischen Psychiatrie und Jugendhilfe III. Beziehungsarbeit reflektieren, beraten und verändern- Grammatik der Beziehungsarbeit. - Zur systemischen Vernetzung von Pflege, - Sozialpädagogik und Psychotherapie - Teamentwicklung in sozialen Institutionen. Orientierungsmuster zwischen Mitarbeiterselbst und Teamsystem - Grundorientierungen psychoanalytisch-systemischer Supervision - Orientierende Rahmung.- Überlegungen zu einem systemischen Leitungsverständnis 269 Seiten / Taschenbuch. Mehrere Illustraitionen (s/w)ISBN: 3-936532-62-1, Preis: 19.80 EUR
Luce deLire / Jan-Philipp Kruse (Hrsg.)
Niemand würde bestreiten, dass das Gesundheitswesen nicht wenigstens hier oder dort der Kritik bedürfe. Gleichzeitig ist gerade das Krankenhaus als seine Metonymie eine kritische Praxis und damit nicht bloß Objekt der Kritik im Sinne der Benennung von Missständen, sondern ebenso Laboratorium von komplexen Urteilen, Abwägungen und Einschätzungen – und insofern gleichfalls eine Wahlverwandte philosophischer Kritik. Kritik nicht nur aneinander, sondern durcheinander: das wäre zugleich der Vorsatz und das Experiment dieses Bandes.
Mit Beiträgen von: Walter Bruchhausen, Diana Daniel, Alexander García Düttmann, Thomas Ebke, Andreas Heinz, Armin Hoyer, Rima Hussein, Maria Keil, Jenny Kellner, Rainer Mühlhoff, Stefan Reinsch, Martin Saar, Moritz Schelkes, Justus Schollmeyer, Isette Schuhmacher, Doris Staab, Luigi Wolf
Taschenbuch, 323 Seiten. Mit 8 Abbildung / Illustrationen
ISBN: 978-3-942106-28-3 • 19,80 EUR
Manfred Maengel: Das Wissen des Kriegers oder Der Magische Operateur. Krieg und Technik im Frühwerk von Ernst Jünger. Universalität des Krieges und die Totalisierungsbewegung in der Dynamik der Arbeitsgesellschaft führen in die radikale Immanenz eines geschlossenen „Machtraums“, aus dem es für die modernen Subjekte kein Entrinnen mehr gibt, weil jeder Widerstand gegen die Ansprüche und Forderungen der entfalteten Arbeitsgesellschaft sich eines Tages vollständig, so Jünger, „aufgelöst“ haben wird. In den Imperativen und Submissionen im Raum der Weltkriegsfront ist für Jünger zugleich der von Kräften der Unterwerfung erfüllte, gesättigte „Machtraum“ der voll entwickelten Technikgesellschaft vorgezeichnet. Der „Krieg unterhalb des Friedens“ (M. Foucault) lässt sich an der Gefügigkeit der modernen Subjekte entziffern, mit der sie den Imperativen der Arbeitsgesellschaft Folge leisten. Jüngers Theorie der Macht, deren Totalisierungsbewegung sich in den Koordinaten von Arbeit und Technik vollzieht, stützt sich deshalb auf eine erkenntnistheoretische Typologie, weil die in den Fundamenten der entfalteten Arbeitsgesellschaft wirksame Macht in erster Linie subversiv am Werke ist...Der Erkennende steht im Ernstfall des Gefechts und weiß sich inmitten einer nur mit der Metaphorik des Krieges adäquat beschreibbaren Wirklichkeit. Dr. Manfred Maengel, geb. 1952, lebt in Berlin, wo er zu den Bereichen Kriegsliteratur, Technikphilosophie und Extremwelterfahrung forscht. Promotion in Allgemeiner u. Vergleichender Literaturwissenschaft. Veröffentlichungen: Aufsätze zu philosophischen und literaturwissenschaftlichen Themen in Zeitschriften und Herausgabebänden. 475 Seiten / TauschenbuchISBN: 3-936532-45-1 - 19,80 EUR
Warum der moderne Mann Probleme hat, warum das wichtig ist und was man dagegen tun kann.
Jungen und Männer haben es schwer. Die tief greifenden wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen der letzten Jahrzehnte haben dazu geführt, dass viele von ihnen im Klassenzimmer, am Arbeitsplatz und in der Familie an Boden verloren haben. Während sich das Leben der Frauen verbessert hat, ist das Leben vieler Männer gleich geblieben oder hat sich sogar verschlechtert.
Der Autor, Vater von drei Söhnen, befasst sich in diesem Buch mit den strukturellen Herausforderungen, denen sich Jungen und Männer heute in der westlichen Welt gegenübersehen, und bietet neue und innovative Lösungen an, die die zugrundeliegenden Traditionen aufbrechen. Of Boys and Men betont, dass die Unterstützung der Männer nicht bedeutet, das Ideal der Gleichstellung der Geschlechter aufzugeben.
Richard V. Reeves ist Senior Fellow an der Brookings Institution in Washington, D.C., und Direktor der Initiative Future of the Middle Class. Aus dem Amerikanischen von Wolfgang Sohst.
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„Ein Meilenstein, eines der wichtigsten Bücher des Jahres.“David Brooks, New York Times
„Echte, praktische Lösungen, um eine Welt zu schaffen, die für uns alle besser wäre, über das gesamte Geschlechterspektrum hinweg.“Anne-Marie Slaughter, Politikwissenschaftlerin und Präsidentin der Denkfabrik New America
„Eines der besten Bücher des Jahres 2022.“ The New Yorker
ISBN: 978-3-942106-86-3268 Seiten / Hardcover (gebunden) - 28.00 € (innerhalb Deutschlands versandkostenfrei)
In this book the sociologist Amirhosein Khandizaji introduces variety as one of the most important human needs. Throughout history, the need for variety faced two tragedies and, as a result, has never been completely satisfied. The first tragedy occurred in traditional societies in which, although new and different phenomena were available, because of strict rules and taboos, people were not allowed to experience them. The second tragedy is happening in today’s world. Now people are free to experience new phenomena. But because of the domination of instrumental reason in all aspects of life and the growth of standardization and repetition, there are not many new or different phenomena to be experienced. This book also discusses the theories of Theodor Adorno, Max Horkheimer, Herbert Marcuse, and George Ritzer as they are the commentators on the age of standardization and repetition. In the opinion of the author, Ritzer thoroughly explains the age of repetition in his famous theory, “McDonaldization of Society.” The author presents two discussions about McDonaldization of sociology and McDonaldization in semi-modern countries. He also explains postmodernism, which, according to the view of this book, is the result of standardization and repetition and is also an attempt to satisfy the need for variety by rejecting or criticizing the foundation and principles of modernism.
120 Seiten / Taschenbuch.
ISBN: 978-3-942106-50-4 - 14,80 EUR
Klimawandel, Umweltprobleme, drohende Auseinandersetzungen um die verbliebenen natürlichen Ressourcen, zunehmende Schwierigkeiten, sich im schärfer werdenden wirtschaftlichen Konkurrenzkampf zu behaupten, eine wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, Gefahren für die Demokratie: Wer angesichts dieser sich immer deutlicher herausschälenden globalen Herausforderungen glaubt, so weitermachen zu können wie bisher, handelt verantwortungslos. Wie aber könnten Leitbilder für eine positive Entwicklung aussehen? Weil die genannten Probleme unmittelbar mit Wirtschaftsfragen zu tun haben, versucht der Autor, sich der Antwort über eine kritische Auseinandersetzung mit der maßgeblichen Wirtschaftsordnung, das heißt der kapitalistischen Marktwirtschaft, zu nähern. Das Fazit: Die Marktwirtschaft kann auf lange Sicht nur dann von Nutzen sein, wenn die Ökonomie der Politik untergeordnet, ein veränderter wirtschaftlicher Ordnungsrahmen geschaffen und das bisherige Wachstumsdenken in Frage gestellt wird. Erforderlich ist aber auch eine klare Vorstellung vom Wesen des Staates, des Eigentums und der Freiheit. Die Kernbotschaft lautet: Staaten erfüllen ihren Zweck nur dann, wenn sie allen ihren Bürgern Glücksmöglichkeiten eröffnen; Eigentum entsteht immer aus Beziehungen und ist deshalb niemals von der Verantwortung für die Natur und andere Menschen zu trennen; und die Bewahrung der Freiheit setzt voraus, dass die Ökonomisierung des Lebens gestoppt wird. Zum Autor: Dr. phil. Jürgen Wendler, geb. 1960, Wissenschaftsjournalist, lebt mit seiner Familie in Bremen. Der Autor hat 1990 über die Deutschlandpolitik der SED in den Jahren 1952 bis 1958 promoviert, Beiträge zur Neuen Phänomenologie verfasst und für den Peters Weltatlas einen Großteil der thematischen Karten erarbeitet. ISBN: 3-936532-88-3. 168 Seiten / kartoniert. 14,80 EUR
In neun aktuellen und gründlichen Analysen entwickelt der Autor die Situation und die wesentlichen politischen Probleme des heutigen Makedonien. Die vielen politischen und ethnischen Gruppierungen dort treten plastisch in ihren Interessen und ihrem Zusammenspiel bzw. ihren Gegensätzen hervor. Das “kleine Makedonien” bedeutet dem Autor viel, dies spricht aus jeder Zeile seiner engagierten Untersuchung. Der Text ist überaus faktenreich, hält sich aber gleichwohl in weiten Teilen an die Form eines politischen „Tagebuchs“, was die Zugänglichkeit zu dem komplexen Stoff sehr erleichtert.Der Leser versteht bald, dass Makedonien weder Teil des „historischen Kosovo“ noch eine „westbulgarische Region“, und höchstens in historischer Retrospektive eine „Former Yugoslav Republic“ ist. Makedonien ist vielmehr ein vollgültiger und souveräner Staat, bewohnt von der genuin südslavischen Nation der Makedonen und den Angehörigen von 23 ethnischen Minderheiten, anerkannt von der internationalen Gemeinschaft –allerdings von dieser nur in den seltensten Fällen fair und mit gebotener Rücksicht behandelt. Was macht den politischen Wert Makedoniens aus? Die Antwort dieses Buches lautet: Seine Chance, als Modellfall eines genuin multiethnischen Staates den Weg in eine tolerante und dennoch kulturell identische Demokratie zu meistern.
Der Autor, Prof. Dr. Dr.h.c. Wolf Oschlies (*1941), ist Osteuropa- und Balkanexperte, außerplanmäßiger Professor an der Justus-Liebig-Universität Gießen und Autor zahlreicher Bücher sowie Studien zu historischen und soziopolitischen Problemen der osteuropäischen Länder. 1984 war er Mitautor des ersten Lehrbuchs der makedonischen Sprache, das außerhalb Jugoslawiens erschienen ist.
326 Seiten, Taschenbuch (kartoniert). ISBN: 3-936532-40-0 Preis: 16,80 €
16,80 €*
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