Henri Poincaré: Wissenschaft und Methode
Wissenschaft und Methode ist das dritte der vier philosophischen Werke Henri Poincarés. Es erschien 1908 in Paris, d.h. drei Jahre nach der Formulierung der Speziellen Relativitätstheorie durch Albert Einstein. Der Einfluss des von Poincaré mit begründeten sog. Konventionalismus, der in diesem und den anderen seiner philosophischen Titel dargelegt wird, hatte erheblichen Einfluss auf den Wiener Kreis um Carnap, Schlick u.a. und damit auf die gesamte Analytische Philosophie des 20. Jahrhunderts.
Zitat aus diesem Buch: "Viele Mathematiker glauben, daß man die Mathematik auf die Gesetze der formalen Logik zurückführen kann. Unerhörte Anstrengungen wurden zu diesem Zwecke unternommen; zur Erreichung des bezeichneten Zieles scheute man sich z.B. nicht, die historische Ordnung in der Entstehung unserer Vorstellungen umzukehren, und man suchte das Endliche durch das Unendliche zu erklären. Für alle, welche das Problem ohne Voreingenommenheit angereifen, glaube ich im folgenden gezeigt zu haben, daß diesem Bestreben eine trügerische Illusion zugrunde liegt. Wie ich hoffe, wird der Leser die Wichtigkeit der Frage verstehen [...]."
Inhalt:
- I. Forscher und Wissenschaftler: Die Auswahl der Tatsachen / Die Zukunft der Mathematik / Die mathematische Erfindung / Der Zufall
- II. Die mathematische Schlußweise: Die Relativität des Raumes / Die mathematischen Definitionen und der Unterricht / Mathematik und Logik / Die neue Logik / Die neuesten Arbeiten der Logistiker
- III. Die neue Mechanik: Mechanik und Radium / Mechanik und Optik / Die neue Mechanik und die Astronomie
- IV. Die Wissenschaft der Astronomie: Milchstraße und Gastheorie / Die Geodäsie in Frankreich
Mit erläuternden Anmerkungen von F. Lindemann.
ISBN: 3-936532-31-1 (ca. 249 Seiten / Taschenbuch)